Menschen mit Lähmungen sind besonders gefährdet
Druckgeschwüre (auch Dekubitus) können sich durch langes Liegen entwickeln. Die Haut und das darunterliegende Gewebe werden aufgrund des stetigen Drucks nur unzureichend durchblutet - eine Wunden entsteht. In der Helios Klinik Kipfenberg werden viele Patienten behandelt, die ein erhöhtes Risiko haben. Aufgrund von Lähmung spüren sie keine Schmerzen, die normalerweise auf ein Druckgeschwür hinweisen.
Mario Petzendorfer hat erlebt, wie schnell so etwas gehen kann. Auch er war Patient im Querschnittzentrum der Klinik, das Druckgeschwür bekam er aber erst zu Hause. Beim Aktionsfrühstück sprach er von seinen Erfahrungen. „Ich war einfach unachtsam und habe einen zu engen Schuh getragen – vier Wochen später hieß es dann zehn Tage Krankenhaus.“ Die Folgen seien teilweise gravierend und die Wunden heilen meist nur sehr langsam, erklärt Sabine Kiebler, Teamkoordinatorin der Querschnittzentrums.
Was aber hilft gegen Druckgeschwüre?
Kiebler will mit dieser Aktion sensibilisieren und rät auch zu einer möglichst ausgewogenen und vor allem eiweißreichen Ernährung. „Eiweiß spielt bei der Heilung eine ganz entscheidende Rolle und findet sich in überraschenden Lebensmitteln“, so Kiebler. In Kürbiskernen und Linsen steckte beispielsweise mehr davon als in Quark oder Lachs. Dieses Wissen sollten die Patienten mitnehmen und anwenden. Gute Ernährung wirkt vorbeugend. „Unser Plan ist wohl aufgegangen“, erzählt Kiebler schmunzelnd. „Am nächsten Morgen haben unsere Patienten direkt nach Müsli, mit Kürbiskernen, Leinsamen und auch nach Eiern gefragt.“