Dass Stephan Kühn lacht, sieht man nur an seinen Augen. Die Sprache ist noch etwas verwaschen aber die feine Ironie und der Witz an seinen Worten zeigen das Wesen des 62-Jährigen, das sich hinter der Parkinson-Erkrankung versteckt.
Stephan Kühn ist Berufsschullehrer für Metalltechnik und leidenschaftlicher Tourenradfahrer, als er beginnt, wie er sagt, körperlich abzubauen. Über zwei Jahre wurde er immer bewegungsunfähiger. Er hatte keine Kraft in den Muskeln und vermehrt Krämpfe, die Mimik wurde ausdrucksloser.
Besonders spürbar wurde es im Unterricht. Er, der sonst immer stehend dozierte, musste sich nach kurzer Zeit setzen. Die Sprache wurde leise und undeutlich. Seine Kollegen bemerkten die Veränderung, aber wahr haben wollte Stephan Kühn es nicht. Ausgedehnte Radtouren wurden unmöglich. An Langstrecken-Radeln war gar nicht zu denken. Das Bitten seiner Ehefrau einen Arzt aufzusuchen, überhörte er standhaft.
Bis zum 6. Dezember 2016 als seine Frau auf Grund der akuten Verschlimmerung der Symptome, gepaart mit Lähmungserscheinungen nicht mehr locker lies und einen Termin bei der Hausärztin vereinbarte.
Diese äußerte zwei Verdachtsdiagnosen. Entweder ein Schlaganfall oder Parkinson.
Im Kreiskrankenhaus Freiberg wurde ein MRT gemacht, welches den Schlaganfall nicht bestätigte.
Stephan Kühn wurde medikamentös auf die Parkinson-Krankheit eingestellt.
Er war froh endlich eine Diagnose zu haben.
Auf Empfehlung des Rentenversicherungsträgers kam Stephan Kühn nach Pulsnitz. „Solange ich keine Pfefferkuchen essen muss.“ sagt er verschmitzt und lobt die familiäre Atmosphäre des Hauses.
In der neurologischen Reha der HELIOS Klinik Schloss Pulsnitz stehen die persönlichen Reha-Ziele des Patienten im Mittelpunkt. Gemeinsam mit dem Team aus Therapeuten, Ärzten und Pflegern in Abstimmung mit den Patienten wird der Therapieplan so entwickelt, dass das optimale Reha-Ergebnis erreicht wird.
Stephan Kühn will wieder aufs Rad. Früher ist er durch Estland, Lettland und Litauen geradelt, hat halb Deutschland mit dem Drahtesel erkundet… das will er wieder und dafür braucht er Kraft.
Beinahe täglich strampelt er auf dem Ergometer – 6 km sind schon kein Problem mehr. „Ich muss die Beweglichkeit wieder erlangen und vor allem die Muskeln aufbauen, das ist mir ganz wichtig.“
Und genau so gestaltet sich auch Stephan Kühns Therapieplan.
Sporttherapie, Zirkeltraining, MTT und Bewegungsbad kombiniert mit Ergotherapie und Sprachtherapie. „Die Therapeuten sind klasse. Wir werden motiviert und man merkt, dass sie sich mitfreuen, wenn etwas gelingt. Aber sie bremsen mich auch, wenn ich mal zu viel will.“
Und wenn man gleich mal dabei ist, kann man auch noch 10 km Gewicht verlieren.
Den Termin bei der Ernährungsberaterin Elisa Helm steht schon fest.
Wie es beruflich weiter geht, weiß er noch nicht. „Da lasse ich mich von den Experten des Sozialdienstes hier im Haus beraten, welche Möglichkeiten ich habe.“ sagt er und lächelt wieder mit den Augen.
Dass Stephan Kühn eines Tages wieder auf dem Rad sitzt und seine Touren macht, daran hat man keinen Zweifel.
Das Interview führte Kristina Kroemke
Zur HELIOS Kliniken Gruppe gehören 112 eigene Akut- und Rehabilitationskliniken inklusive sieben Maximalversorger in Berlin-Buch, Duisburg, Erfurt, Krefeld, Schwerin, Wuppertal und Wiesbaden, 72 Medizinische Versorgungszentren (MVZ), fünf Rehazentren, 18 Präventionszentren und 14 Pflegeeinrichtungen. HELIOS ist damit einer der größten Anbieter von stationärer und ambulanter Patientenversorgung in Deutschland und bietet Qualitätsmedizin innerhalb des gesamten Versorgungsspektrums. Sitz der Unternehmenszentrale ist Berlin.
HELIOS versorgt jährlich mehr als 4,7 Millionen Patienten, davon rund 1,3 Millionen stationär. Die Klinikgruppe verfügt insgesamt über rund 35.000 Betten und beschäftigt rund 71.000 Mitarbeiter. Im Jahr 2015 erwirtschaftete HELIOS einen Umsatz von rund 5,6 Milliarden Euro. Die HELIOS Kliniken gehören zum Gesundheitskonzern Fresenius und sind Partner des Kliniknetzwerks „Wir für Gesundheit“.
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Kristina Kroemke
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