Vor 15 Jahren schlug Dr. Otto Kloppenburg, Chefarzt und Ärztlicher Direktor der HELIOS Ostseeklinik Damp und seit 2012 Professor an der nationalen Universität Paraguay, eine Brücke für besonders begabte Nachwuchsmediziner aus Paraguay nach Damp. Aktuell ist der 50. Südamerikaner an der Ostseeküste tätig und bekommt wegen seiner außergewöhnlich guten Leistungen zum 1. Januar eine Festanstellung.
„Eigentlich war alles ein Zufall“ erinnert sich Dr. Otto Kloppenburg, seit 20 Jahren Chefarzt der Abteilung Orthopädie und seit 2006 zusätzlich Ärztlicher Direktor der HELIOS Ostseeklinik Damp. Eine seiner Patientinnen, eine Deutsche mit paraguayanischen Wurzeln, war nach ihrer Operation so begeistert von der Klinik, dass sie Kloppenburg um ein Vorstellungsgespräch für ihren Neffen bat. Der junge paraguayanische Arzt mit dem klangvollen Namen Dietmar Schulz trat die 11.000 Kilometer weite Reise an, überzeugte und absolvierte schließlich seine Facharztausbildung an der Damper Spezialklinik für Wirbelsäule und Gelenke.
Wenige Monate nach seiner Rückkehr nach Paraguay folgte sein Studienfreund Dr. Hermes Godoy-Müller, der während seiner siebenjährigen Tätigkeit in Damp gemeinsam mit Dr. Kloppenburg eine bis heute funktionierende Kooperation zwischen der HELIOS Ostseeklinik Damp und der nationalen Universität Paraguay Asunción initiierte. Inzwischen durfte die Ostseeklinik mit Clemente Gregorio Gonzalez Benitez den 50. Nachwuchsmediziner aus Paraguay begrüßen. Er wird nach fünf Monaten an der Ostseeklinik nun zum 1. Januar als Assistenzarzt in Festanstellung übernommen werden und seine Ausbildung zum Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie hier absolvieren.
„Für viele Medizinstudenten in Paraguay ist es ein Traum, ihre Facharztausbildung in Deutschland machen zu können“, sagt Clemente Gonzales, der danach in seine Heimat zurückkehren und das erworbene Wissen auch an angehende Mediziner in seinem Land weitergeben möchte.
„Die deutsche Orthopädie genießt weltweit einen sehr guten Ruf“, erklärt Dr. Kloppenburg. „Und als eine der bundesweiten Top-Adressen, war die Ostseeklinik Damp auch vor 15 Jahren in Südamerika schon durchaus bekannt.“ Diese Bekanntheit hat sich inzwischen natürlich deutlich erhöht – nicht zuletzt durch seine Professur für Orthopädie und Unfallchirurgie an der nationalen Universität Paraguays in Asunción, die Kloppenburg 2012 angetragen wurde, sowie seine seitdem regelmäßig zweimal im Jahr stattfindenden mehrwöchigen Kompaktvorlesungen und praktischen Operationsseminare. „Dadurch komme ich auch persönlich mit den Studenten in Kontakt und kann gezielt nach besonders talentierten angehenden Kollegen Ausschau halten“, so Kloppenburg. Denn neben Deutschkenntnissen, ist auch eine weit überdurchschnittliche Leistung Voraussetzung für die Chance, einen Teil der Medizinerausbildung in Damp absolvieren zu können.
„Wir haben nur beste Erfahrungen mit den jungen südamerikanischen Kollegen gemacht“, freut sich Kloppenburg. „Und es ist toll zu sehen, dass diese sich, in ihre Heimat zurückgekehrt, oft einen Ruf unter den Spitzenmedizinern ihres Landes machen.“ Dr. Godoy etwa ist inzwischen längst Chef einer eigenen, sehr angesehenen Klinik. Doch auch Patienten in der Ostseeklinik Damp profitierten von den meist mindestens dreisprachigen Ärzten, sagt Kloppenburg. „Da sich immer mehr internationale Patienten, auch, aber nicht nur aus Südamerika, in der Ostseeklinik behandeln lassen, ist es durchaus von Vorteil, spanischsprachigen Patienten einen Muttersprachler an die Seite stellen zu können.“ Das schaffe Vertrauen, nehme Ängste und fördere so auch die Genesung, so Kloppenburg.