Zementieren, schrauben, pressen – am vergangenen Mittwoch wurde in der Helios Klinik Bad Berleburg beim Arzt-Patienten-Seminar nicht über Bauarbeiten gesprochen, sondern unter anderem über den Einsatz künstlicher Hüftgelenke. Diese kommen nur zum Einsatz, erläuterte Chefarzt Dr. Christian Pilkahn, wenn die konservativen Therapieansätze wie Physiotherapie oder Medikamente nicht mehr wirken bzw. nur noch eine begrenzte Linderung bringen.
Was hilft bei Hüftschmerzen? Dies war die zentrale Frage des Vortrags vom Chefarzt der Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie, Dr. med. Christian Pilkahn. Der Unfallchirurg beleuchtete zunächst die konservativen Behandlungsmöglichkeiten von Hüftschmerzen, räumte jedoch ein, dass eine Arthrose, welche die Hüftschmerzen häufig auslöst, nicht von alleine wieder verschwindet: „Man kann einer Verschlechterung jedoch mit Physiotherapie, Sport, einem normalen Köpergewicht und einer ausgewogenen, vitaminreichen Ernährung vorbeugen.“ Die Ursachen der Hüftgelenksarthrose sind vielfältig: Zu ihnen zählen neben einer angeborenen Reifestörung der Hüftpfanne (Hüftgelenksdysplasie) zum Beispiel rheumatische Erkrankungen, Spätfolgen nach Knochenbrüchen oder Infektionen sowie Stoffwechselerkrankungen. Reaktionen wie die Ausbildung von Zysten im Hüftkopf oder Pfannendach (Geröllzysten) sind neben der Gelenkspaltverschmälerung typische Zeichen der Gelenkerkrankung.
Mit ihr gehen Schmerzen und Einschränkungen in der Bewegung einher. Stellen diese eine große Belastung dar, sollte ein Arzt die Situation beurteilen. „Das bedeutet nicht, dass Patienten gleich eine neue Hüfte brauchen“, mahnt der Chirurg. Er rät Betroffenen, einen Facharzt aufzusuchen. „Dieser führt eine gründliche, körperliche Untersuchung durch und sichert seinen Befund z.B. durch ein MRT, CT oder in seltenen Fällen eine Ultraschalluntersuchung ab. „Je nach Beschwerdebild und dessen Ausprägung sollte dann gemeinsam entschieden werden, ob die Beschwerden konservativ behandelt werden können oder ob die Zeit für eine Prothese gekommen ist.“
Fällt die Entscheidung für einen Gelenkersatz, muss das richtige Modell für den Patienten gefunden werden. Eine passende und gut sitzende Prothese hat eine Lebensdauer von bis zu 15 Jahren. Haben sich in der Vergangenheit die Langschaftprothesen bei älteren Patienten bewährt, versprechen die so genannten Kurzschaftprothesen einen großen Erfolg bei jüngeren Patienten. Beide Prothesen werden im Oberschenkelknochen verankert, wobei die Kurzschaftprothese substanzerhaltend eingesetzt wird, so dass bei einem späteren Austausch noch ausreichend Knochensubstanz vorhanden ist, um die neue Prothese zu fixieren. In Prothesen-Registern werden alle Patienten erfasst, die eine Prothese erhalten. Anhand der Daten sehen die Mediziner, wie lange der Gelenkersatz durchschnittlich hält, welche Beschwerden auftreten können und wann ggf. ein Austausch erfolgen muss. „Bei den Kurzschaftprothesen verfügen wir noch nicht über ausreichend Datenmaterial, um ihre Funktionalität zu beurteilen. Ich bin davon überzeugt, dass sie eine gute, schonende Alternative zu den Langschaftprothesen sein können“, so Dr. Pilkahn.
Wie wird die Prothese im Köper verankert? „Da gibt es eigentlich drei gängige Verfahren: Die zementfreie Prothese wird entweder durch einen Schraubmechanismus befestigt oder in Press-fit-Technik eingeschlagen. Das eigentliche Gelenk besteht dann aus einem Kunststoff-Inlay und einem Keramik- oder Titankopf. In einem zweiten Verfahren, wird die Prothese mit schnell abbindendem Zement im Knochen verankert. Diese Variante ist gerade bei Knochen, die durch Osteoporose oder Fehlstellungen geschwächt sind, sinnvoll, da der Knochen nicht ausbrechen kann. Ein drittes Verfahren stellt die Hybrid-Prothese dar, bei der ein Teil der Prothese mit Zement fixiert und der andere in Press-fit-Technik eingeschlagen wird. Zementfreie Hüftgelenksprothesen sind heute die am häufigsten eingesetzten Prothesen, da sie ohne Fremdmaterial auskommen, das im Körper zurückbleiben und sich in kleinsten Mengen dort verteilen kann.
Nach dem Einsatz des Implantats ist das Gelenk sofort wieder voll belastbar - dies auch aufgrund der minimalinvasiven Operationstechnik: Der Chirurg operiert durch eine natürliche Lücke zwischen zwei Muskelbündeln und muss diese nicht durchtrennen, so dass die Patienten unmittelbar wieder aufstehen und laufen können. „Nach dem Eingriff ist eine physiotherapeutische Begleitung sinnvoll, damit sich die Patienten nicht überanstrengen. Damit beginnen wir bereits im Krankenhaus, danach werden sie in einer orthopädischen Reha weiterbetreut.“
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Helios ist Europas führender privater Krankenhausbetreiber mit mehr als 100.000 Mitarbeitern. Zum Unternehmen gehören die Helios Kliniken in Deutschland und Quirónsalud in Spanien. 15 Millionen Patienten entscheiden sich jährlich für eine medizinische Behandlung bei Helios.
In Deutschland verfügt Helios über 111 Akut- und Rehabilitationskliniken, 89 Medizinische Versorgungszentren (MVZ), vier Rehazentren, 17 Präventionszentren und 12 Pflegeeinrichtungen. Jährlich werden in Deutschland rund 5,2 Millionen Patienten behandelt, davon 3,9 Millionen ambulant. Helios beschäftigt in Deutschland mehr als 73.000 Mitarbeiter und erwirtschaftete 2016 einen Umsatz von rund 5,8 Milliarden Euro. Helios ist Partner des Kliniknetzwerks „Wir für Gesundheit“. Sitz der Unternehmenszentrale ist Berlin.
Quirónsalud betreibt in Spanien 43 Kliniken, 44 ambulante Gesundheitszentren sowie rund 300 Einrichtungen für Betriebliches Gesundheitsmanagement. Jährlich werden in Spanien über 9,7 Millionen Patienten behandelt, davon 9,4 Millionen ambulant. Quirónsalud beschäftigt mehr als 35.000 Mitarbeiter und erwirtschaftete 2016 einen Umsatz von rund 2,5 Milliarden Euro.
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Referentin für Unternehmenskommunikation und Marketing
Helios Klinik Bad Berleburg
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Hilfe bei Hüftschmerzen – das rät der Unfallchirurg
Zementieren, schrauben, pressen – am vergangenen Mittwoch wurde in der Helios Klinik Bad Berleburg beim Arzt-Patienten-Seminar nicht über Bauarbeiten gesprochen, sondern unter anderem über den Einsatz künstlicher Hüftgelenke. Diese kommen nur zum Einsatz, erläuterte Chefarzt Dr. Christian Pilkahn, wenn die konservativen Therapieansätze wie Physiotherapie oder Medikamente nicht mehr wirken bzw. nur noch eine begrenzte Linderung bringen.