Gesund in Wittgenstein: Viele Fragen an den Chefarzt
Pressemitteilung

Gesund in Wittgenstein: Viele Fragen an den Chefarzt

Bad Berleburg

Am vergangenen Mittwoch wurde es wieder voll im Konferenzraum der HELIOS Klinik Bad Berleburg: Chefarzt Dr. Riess hatte zum Arzt-Patienten-Vortrag eingeladen und etwa 60 Interessierte nutzen die Gelegenheit, sich über Knieerkrankungen, deren Ursachen und Therapien zu informieren. Besonders die offene Fragerunde am Ende der Veranstaltung wurde rege genutzt.

Am Mittwoch, 24. Februar, wurde es wieder voll im Konferenzraum der HELIOS Klinik Bad Berleburg: Chefarzt Dr. Riess hatte zum Arzt-Patienten-Vortrag eingeladen und etwa 60 Interessierte nutzen die Gelegenheit, sich über Knieerkrankungen, deren Ursachen und Therapien zu informieren. Besonders die offene Fragerunde am Ende der Veranstaltung wurde rege genutzt.

 

Wie ist das Knie aufgebaut? Welche Funktion übernimmt es und warum ist es so anfällig für Erkrankungen? Dr. med. Peter Riess, Chefarzt der Abteilung für Unfallchirurgie und Orthopädie an der HELIOS Klinik Bad Berleburg, erklärte wie das „Drehwinkelgelenk“ aufgebaut ist, dass es Oberschenkel und Unterschenkel miteinander verbindet und dem großen Druck des Körpergewichts standhalten muss – ein ausschlaggebender Faktor bei der Entstehung von Meniskenrissen. Der Chirurg ging auf Beschwerdebilder ein, die hauptsächlich in jungen Jahren auftreten, wie Morbus Osgood Schlatter oder das Patellaspitzen Syndrom. Er verdeutlichte, dass Fehlstellungen der Wirbelsäule sich als Knieschmerzen äußern können und dass die so genannten Baker Zysten in den Kniekehlen nur ein Symptom für eine Kniegelenkserkrankung/-verletzung wie z.B. den Meniskusschaden sind. Darüber hinaus erklärte der Mediziner anhand verschiedener Bilder, Röntgen- und MRT-Aufnahmen sowie Videos welche Funktion das Kreuzband ausübt und wie es nach einem Riss repariert werden kann – beispielsweise durch das Ersetzen mit einer zuvor entnommenen Oberschenkelsehne. Auch auf Methoden zur Reparatur von Knorpelschäden ging der Chefarzt ein und stellte die Mikrofrakturierung vor, bei der sich durch eine Einblutung in das Knorpelbett ein Ersatzknorpel bildet. Weiterhin beschrieb Dr. Riess die OATS-Plastik, bei der Knorpel-Knochen-Zylinder aus wenig beanspruchten Knorpelstellen herausgestanzt und an die geschädigte Stelle transplantiert werden.

 

Einen großen Teil des Vortrags nahm die Kniegelenksarthrose (Gonarthrose) ein: Die Kniegelenksarthrose ist eine degenerative Erkrankung des Gelenkknorpels. Etwa 50% der Menschen erkranken in ihrem Leben an Arthrose. Ausschlaggebend sind Faktoren wie Geschlecht – es sind mehr Frauen, als Männer betroffen – hohes Lebensalter, häufige Knieverletzungen, Gewicht sowie Nikotin und Alkohol. Zwar ist Arthrose nicht heilbar, prophylaktisch sind jedoch Physiotherapie und Fahrradfahren wirkungsvolle Methoden, um das Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen. Bei Schmerzen können Kortison oder Hyaluronsäure kurzfristig helfen, bei einer fortgeschrittenen Gonarthrose lindert jedoch oft nur eine Teil- oder Vollprothese die Schmerzen für bis zu 15 Jahre.

 

Die Fragen aus dem Publikum dazu waren vielfältig: Kann Kniegelenksarthrose Rückenschmerzen auslösen? wollte ein Herr wissen. „Ja“, sagte Dr. Riess, „dass liegt an der Fehl- oder Schonhaltung, die Sie einnehmen, wenn Sie Ihre Knie nicht vollständig belasten können.“ Wie lange hält eine Vollprothese und wann kann man sich nach der OP wieder bewegen? „Eine Vollprothese kann durchschnittlich bis zu 15 Jahren halten. Die Studienlage zeigt jedoch, dass diesbezüglich keine 100%ige Prognose möglich ist – es sind Richtwerte.“ Die erste Mobilisierung findet bereits am Tag nach der Operation statt. Nach einer Anschlussheilbehandlung und einem unkomplizierten Verlauf kann der Patient meist nach zwei Monaten wieder wandern.

 

Auf die Frage, wann eine Knieprothese notwendig ist, antwortete der Chefarzt, dass dies von den Ergebnissen der Röntgen- oder MRT-Bilder und ggf. der letzten Spiegelung abhänge: „Wenn die letzte Arthroskopie gezeigt hat, dass Sie Arthrose haben, werden wir keine weitere Spiegelung machen. Eine sogenannte Gelenklavage – eine Spiegelung  bei Arthrose - bringt für den Patienten keinen Nutzen wie die Ergebnisse des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) und des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) zeigen. Danach kommt es auf den individuellen Leidensdruck an.“ Ob eine Schlittenprothese, eine Teilprothese, bei der nur eine Seite des Knies ersetzt wird, auch durch eine Schlittenprothese ersetzt werden kann? Der Chefarzt musste dies verneinen: „Der Schlitten wird ganz penibel an den Knochen modelliert. Wenn wir ihn austauschen wollten, müssten wir so viel vom Knochen entfernen, dass eine Teilprothese nicht mehr sinnvoll wäre.“ Die Angst auf die Prothese allergisch zu reagieren, trieb eine Zuhörerin um. Dr. Riess konnte sie beruhigen: „Das Allergierisiko klären wir im Vorfeld ab. Entscheidend ist für uns meist die Nickelallergie. Wenn diese besteht, können wir auf nickelfreie Produkte zurückgreifen. Für den Patienten eine sichere Sache.“

 

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Zur HELIOS Kliniken Gruppe gehören 111 eigene Akut- und Rehabilitationskliniken inklusive sieben Maximalversorger in Berlin-Buch, Duisburg, Erfurt, Krefeld, Schwerin, Wuppertal und Wiesbaden, 72 Medizinische Versorgungszentren (MVZ), fünf Rehazentren, 17 Präventionszentren und 15 Pflegeeinrichtungen. HELIOS ist damit einer der größten Anbieter von stationärer und ambulanter Patientenversorgung in Deutschland und bietet Qualitätsmedizin innerhalb des gesamten Versorgungsspektrums. Sitz der Unternehmenszentrale ist Berlin. 

HELIOS versorgt jährlich mehr als  4,7 Millionen Patienten, davon rund 1,3 Millionen stationär. Die Klinikgruppe verfügt insgesamt über mehr als 34.000 Betten und beschäftigt rund 70.000 Mitarbeiter. Im Jahr 2015 erwirtschaftete HELIOS einen Umsatz von rund 5,6 Milliarden Euro. Die Klinikgruppe gehört zum Gesundheitskonzern Fresenius.

 

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