Gesund in Wittgenstein: Krampfadern kosten Energie
Pressemitteilung

Gesund in Wittgenstein: Krampfadern kosten Energie

Bad Berleburg

In der Veranstaltungsreihe „Gesund in Wittgenstein“ drehte sich am vergangenen Mittwoch alles um das Thema „Hilfe bei schweren Beinen und Krampfadern“. Professor Dr. Sebastian Freudenberg trat mit Anschauungs-material und fundiertem Wissen vor eine Runde, die auch viele persönliche Fragen mitgebracht hatte.

In der Veranstaltungsreihe „Gesund in Wittgenstein“ drehte sich am vergangenen Mittwoch alles um das Thema „Hilfe bei schweren Beinen und Krampfadern“. Professor Dr. Sebastian Freudenberg trat mit Anschauungs-material und fundiertem Wissen vor eine Runde, die auch viele persönliche Fragen mitgebracht hatte.

 

Der Wittgensteiner kennt das: Nach einem ausgiebigen Wandertag tun abends die Beine schon mal weh. Oft fragt man sich warum – schließlich ist Bewegung doch gut für Muskulatur, Gefäße und Gelenke. „Das stimmt auch“, sagte Prof. Dr. Sebastian Freudenberg, Chefarzt der Abteilung für Allgemein-, Visceral- und Gefäßchirurgie in der HELIOS Klinik Bad Berleburg. „Allerdings können schwere Beine auch unabhängig von ausreichender Bewegung ein Warnsignal des Köpers sein.“ Schwere Beine sind nicht immer krankhaft: An heißen Sommertagen oder nach langem Stehen oder Sitzen können sich die Beine schon mal schwer anfühlen. Die Symptome sollten dann von selbst verschwinden, wenn man sie hochlegt oder kühlt. Krankhafte Ursachen gibt es indes viele: Dazu zählen eine Venenschwäche, ein unausgeglichener Elektrolyte-Haushalt, den man ggf. mit etwas Magnesium beheben kann, Rückenprobleme, aber auch Herzerkrankungen oder fehlgeleitete Nervenreize sind denkbar.

 

Doch wie entstehen schwere Beine? Der Professor weiß: „In der Regel ist ein verminderter Rückfluss des Blutes aus den Beinvenen für die „bleierne Schwere“ verantwortlich.“ Das Blut muss entgegen der Schwerkraft aus den unteren Extremitäten wieder Richtung Herz befördert werden. Das ist gar nicht so leicht, da die Venen im Gegensatz zu den Arterien dünnwändig und verhältnismäßig schlaff sind. Die sogenannte Muskelpumpe sorgt dafür, dass das Blut durch die Muskelbewegung nach oben gedrückt wird. Ein schleusenähnliches System verhindert dabei den Rückfluss.  Sind die Venen geschwächt, staut sich das Blut in ihnen. Sie weiten sich und Flüssigkeit wird in das umliegende Gewebe abgeben. Die Beine fühlen sich schwer an und es kann zu Krämpfen kommen. Zudem entstehen durch die unerwünschte Gefäßdehnung Krampfadern.

 

Befindet sich zu viel Blut in einer Vene, schließen die Venenklappen nicht mehr richtig. Das Blut fließt zurück, staut sich und das umliegende Gewebe wird nicht mehr ausreichend mit Nährstoffen versorgt. Entzündungen oder offene Geschwüre können die Folge sein. Hier helfen vor allem eine Antibiotika-Therapie sowie hochlegen, kühlen und schonen des betroffenen Beins. Ebenfalls empfiehlt der Facharzt das Tragen von Kompressionsstrümpfen: „Allerdings sind diese erst ab Klasse 2 wirkungsvoll. Jeder Mensch sollte ab einem bestimmten Alter Kompressionsstrümpfe tragen - zumindest bei langen Autofahrten, Flugreisen oder Spaziergängen.“ Helfen die Kompressionsstrümpfe nicht mehr weiter, kann man Krampfadern oder auch Besenreiser gut behandeln: Je nach Größe sind Verödung oder „Ziehen“ die Mittel der Wahl. Der Arzt entfernt eine Krampfader durch einen kleinen Schnitt in der Leiste. Er führt dann eine etwa 1,5 m lange Sonde in die Vene ein und zieht sie anschließend vorsichtig heraus. „Wichtig ist, dass der Chirurg auch die Seitenverästelungen verklebt, damit sich aus diesen im Nachhinein keine neuen Krampfadern bilden können“, erklärt Prof. Freudenberg. Eine OP dauert in der Regel 30 Minuten pro Seite und kann auch ambulant, jedoch in Vollnarkose, durchgeführt werden. „Heute sind Narkosen so gut verträglich, dass wir sie lieber einsetzen als beispielsweise Rückenmarksnarkosen.“ Der Erfolg lässt in der Regel nicht lange auf sich warten: Nach sechs Wochen mit Stützstrümpfen ist der Heilungsprozess abgeschlossen und damit auch das Kapitel der nächtlichen Krämpfe und schweren Beine.

 

Oberflächliche Beinvenen dienen hauptsächlich der Kühlung des Körpers. Täglich befördern sie ca. 2.000 Liter Blut aus den Beinen in den Blutkreislauf. Sind die Gefäße überdehnt, müssen die Venen mehr als 5.000 Liter Blut pumpen – und viel davon vergeblich. „Das kostet den Körper sehr viel Energie! Wie häufig angenommen, führt es jedoch nicht automatisch zu den gefürchteten Beinvenenthrombosen.“ Diese bilden sich mehrheitlich in den tiefen Beinvenen und können von dort durchaus eine Lungenembolie auslösen. „Das kommt heute zum Glück seltener vor als früher. Die Risikofaktoren, wie langes, ruhiges Liegen, sind bekannt und wir können sie gut minimieren– z.B. durch eine schnelle Mobilisierung nach Operationen oder Schwangerschaften oder weniger Rauchen. Dennoch warnt der Arzt: „Wenn wir Krampfadern operieren, räumen wir unser eigenes „Ersatzteillager“ leer. Die oberen Beinvenen sind es nämlich, aus denen wir z.B. bei Herzpatienten Bypässe fertigen. Betroffene sollten mit Venenschwäche oder Krampfadern also nicht leichtfertig umgehen und lieber rechtzeitig einen Arzt aufsuchen.“

 

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Zur HELIOS Kliniken Gruppe gehören 112 eigene Akut- und Rehabilitationskliniken inklusive sieben Maximalversorger in Berlin-Buch, Duisburg, Erfurt, Krefeld, Schwerin, Wuppertal und Wiesbaden, 72 Medizinische Versorgungszentren (MVZ), fünf Rehazentren, 18 Präventionszentren und 14 Pflegeeinrichtungen. HELIOS ist damit einer der größten Anbieter von stationärer und ambulanter Patientenversorgung in Deutschland und bietet Qualitätsmedizin innerhalb des gesamten Versorgungsspektrums. Sitz der Unternehmenszentrale ist Berlin.

HELIOS versorgt jährlich mehr als 4,7 Millionen Patienten, davon rund 1,3 Millionen stationär. Die Klinikgruppe verfügt insgesamt über rund 35.000 Betten und beschäftigt rund 71.000 Mitarbeiter. Im Jahr 2015 erwirtschaftete HELIOS einen Umsatz von rund 5,6 Milliarden Euro. Die HELIOS Kliniken gehören zum Gesundheitskonzern Fresenius und sind Partner des Kliniknetzwerks „Wir für Gesundheit“.

 

Pressekontakt:
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HELIOS Klinik Bad Berleburg
HELIOS Rehakliniken Bad Berleburg

 

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