Am Freitag probten die Freiwilligen Feuerwehren von Kipfenberg, Beilngries und Eichstätt für den Ernstfall in der HELIOS Klinik Kipfenberg. „Da Einsätze in Krankenhäusern immer eine besondere Herausforderung sind, kommen wir mindestens einmal im Jahr und greifen uns einen Schwerpunkt heraus“, sagt Christian Forster, 1. Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Kipfenberg. Heuer kamen sie gleich mit zwei Drehleiterfahrzeugen und wollten testen, ob die Aufstellflächen für eine Rettungsaktion ausreichen und alle Zimmer mit den Drehleitern gut erreichbar wären. Rainer Meinhardt, Geschäftsführer der HELIOS Klinik Kipfenberg, stieg selbst in den Korb und machte sich ein eigenes Bild aus 23 Metern Höhe.
Die Übung hat reibungslos funktioniert, obwohl schon nach wenigen Minuten die Sirene schrillte und ein Großteil der Feuerwehrleute zu einem Unfall auf der Autobahn gerufen wurde. „So sieht der Alltag von Feuerwehrleuten eben aus, sie müssen extrem flexibel sein“, sagt Meinhardt. Doch das wären sie immer. Seit über 20 Jahren seien sie nach wenigen Minuten zur Stelle, wenn sie gebracht würden.
Im Ernstfall sind viele Patienten hilflos
Glücklicherweise war ein Brandeinsatz in der Klinik bisher noch nicht notwendig, aber regelmäßige Übung muss sein. Gerade in einer Klinik, wie der HELIOS Klinik Kipfenberg, mit Rollstuhlfahrern und intensivpflichtigen Patienten, könnte ein Brand verheerend enden. Viele Patienten könnten sich nicht selbst helfen und fänden sich in einer solchen Situation in der ungewohnten Umgebung nicht mehr zurecht.
Übung für den Ernstfall
Hinzu kommt, dass Einsätze in öffentlichen Gebäuden auch für die Feuerwehrleute echte Stresssituationen seien. Wie viele Menschen befinden sich in der Klinik? Welche Bereiche sind betroffen? Wie können die Patienten am schnellsten in Sicherheit gebracht werden? Diese Fragen müssen innerhalb von kürzester Zeit beantwortet werden. „Auf solche Extremsituationen kann man sich im Grunde gar nicht richtig vorbereiten“, erklärt Wolfgang Peschel, Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Beilngries. „Man übt so oft wie möglich und verinnerlicht die Routinen. Beim Einsatz spult man alles ab, das Denken kommt meist erst danach.“ Deshalb gilt: Übung macht den Meister. Die nächste in 2017 ist bereits geplant, es soll eine größere Rettungsaktion unter live-Bedingungen werden.