Jährlich werden in Deutschland über 400.000 künstliche Gelenke eingesetzt. Die Operationen bedeuten für die Patienten in den meisten Fällen die Linderung starker Schmerzen und die Wiederherstellung ihrer Lebensqualität, welche oft durch degenerative oder entzündliche Gelenkerkrankungen stark gemindert war. Zu den Krankenhäusern in Deutschland, die sich auf die so genannten endoprothetischen Operationen spezialisiert haben und die ihre Sachkunde durch eine international anerkannte Zertifizierung nachweisen konnten, zählt seit diesem Monat auch die HELIOS Klinik Bad Berleburg.
Der Einsatz künstlicher Hüft-, Knie- oder Schultergelenke - das ist seit November 2016 nun auch offiziell die Expertise der Abteilung für Unfallchirurgie und Orthopädie der HELIOS Klinik Bad Berleburg in Verbindung mit dem MVZ Bad Berleburg. Das Team um Chefarzt Dr. med. Peter Riess und den Leitenden Oberarzt Dr. med. Pardis Parham hat in diesem Monat erfolgreich die Zertifizierung zum EndoProthetikZentrum (EPZ) bestanden! „Ich bin sehr stolz auf meine Abteilung, aber auch auf das gesamte pflegerische und therapeutische Team des Krankenhauses und des MVZ – denn auch sie wurden im Rahmen der Zertifizierung begutachtet, mussten Arbeitsprozesse an verschiedenen Stellen neu organisieren und Strukturen verändern. Das hat hervorragend geklappt und das in einem verhältnismäßig kurzen Zeitraum“, lobt Dr. Peter Riess. Denn: Die Zertifizierung zum EPZ betrifft nicht nur eine Abteilung, sondern jeden Arbeitsbereich, der mit den Endoprothetik-Patienten zu tun hat. Dazu zählen neben der chirurgischen Abteilung auch die Chirurgische Praxis im MVZ Bad Berleburg, der OP, die Anästhesie, die Pflege oder die Physiotherapie. „Alle Beteiligten der Klinik arbeiten daran, dass der Patient die bestmögliche Versorgung erhält. Und da die Vorgaben durch die EndoCert-Initiative, das weltweit erste Zertifizierungssystem für Endoprothesen der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie, verbindlich sind, bedeutet dies auch eine überprüfbare, standardisierte und hervorragende Qualität beim Einsatz oder Austausch von künstlichen Gelenken der Knie, der Hüfte oder der Schulter“, sagt der Chefarzt.
Die Zertifizierung ist maßgeblich an die operative Erfahrung und Spezialisierung der Hauptoperateure gebunden, die u.a. jährlich eine bestimmte Anzahl endoprothetischer Eingriffe durchführen und bestimmte Zusatzbezeichnungen führen müssen. Im Umkehrschluss geht man davon aus, dass die Anzahl der durchgeführten Eingriffe ein hohes Maß an Sicherheit für den Patienten bedeutet. Dr. Riess erklärt: „Wenn Menschen Dinge das erste Mal tun, fallen sie ihnen oft schwer. Nehmen wir ein einfaches Beispiel: Wenn Kinder Laufen lernen, geraten sie oft aus dem Gleichgewicht. Sie sind noch unsicher und fallen manchmal hin. Laufen sie jedoch häufiger, werden sie sicherer und können nach einer gewissen Zeit der Entwicklung sogar joggen oder einen Marathon laufen. So ist es beim Operieren auch: Je häufiger wir Chirurgen einen Eingriff durchführen, desto sicherer und leistungsstärker werden wir.“
Auch die weiteren Vorgaben an die Zentren sind streng: Bewirbt sich eine Klinik um die Zertifizierung, muss sie zunächst in einem umfassenden Fragenkatalog Daten zu Eingriffen, Abläufen und internen Strukturen offenlegen. Wenn diese formalen Voraussetzungen überzeugen, findet vor Ort in der Klinik ein Audit statt. In diesem begutachten die bestellten Prüfer beispielsweise, wie die Abläufe im OP geregelt sind, ob die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Stationen funktioniert oder wie die Patientenfälle dokumentiert und ausgewertet werden. Diese Prozesse werden bewertet und aus dem Protokoll leitet sich der Status quo ab: Müssen noch viele Arbeitsabläufe den strengen Vorgaben der EndoCert angepasst werden oder laufen sie bereits ideal? „Zum Glück waren wir hier bereits auf einem guten Weg – dies liegt sicher auch an den einheitlichen Strukturen, die bei HELIOS etabliert sind. Wir arbeiten z.B. bereits mit umfangreichen Operationschecklisten und screenen alle Endoprothetik-Patienten vor dem Eingriff auf MRSA. Andere Hinweise aus dem Audit, wie die Einrichtung einer zentralen Dokumentenlenkung oder die standardisierte Durchführung und Dokumentation des Entlassgesprächs, können wir zeitnah umsetzen – übrigens etwas, das in dem abschließenden Bericht positiv hervorgehoben wurde“, erklärt Dr. Riess.
Aus dem Bericht geht ebenso hervor, dass die HELIOS Klinik die Prüfer durch ihre sehr gute technische Ausstattung mit MRT, CT, zentraler Sterilgut Versorgungsanlage und Herzkatheterlabor sowie durch das große Engagement aller Mitarbeiter besonders überzeugen konnte. Am Ende stehen ein Zertifikat und für die Patientinnen und Patienten die Gewissheit, dass sie bei endoprothetischen Eingriffen in der HELIOS Klinik Bad Berleburg nachweislich gut aufgehoben sind.
Veranstaltungshinweis:
„EndoProthetikZentrum – Was ist das eigentlich?“
Referent: | Chefarzt Dr. med. Peter Riess |
Veranstaltungsort: | Konferenzraum 4. OG, HELIOS Klinik Bad Berleburg |
Datum: | 30.11.2016 |
Uhrzeit: | 18 Uhr |
Das Parken und der Eintritt sind frei wir bitten jedoch um vorherige Anmeldung unter der Rufnummer Tel. (02751) 802-0 oder per E-Mail: antje.groepl@helios-kliniken.de
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Zur HELIOS Kliniken Gruppe gehören 112 eigene Akut- und Rehabilitationskliniken inklusive sieben Maximalversorger in Berlin-Buch, Duisburg, Erfurt, Krefeld, Schwerin, Wuppertal und Wiesbaden, 72 Medizinische Versorgungszentren (MVZ), fünf Rehazentren, 18 Präventionszentren und 14 Pflegeeinrichtungen. HELIOS ist damit einer der größten Anbieter von stationärer und ambulanter Patientenversorgung in Deutschland und bietet Qualitätsmedizin innerhalb des gesamten Versorgungsspektrums. Sitz der Unternehmenszentrale ist Berlin.
HELIOS versorgt jährlich mehr als 4,7 Millionen Patienten, davon rund 1,3 Millionen stationär. Die Klinikgruppe verfügt insgesamt über rund 35.000 Betten und beschäftigt rund 71.000 Mitarbeiter. Im Jahr 2015 erwirtschaftete HELIOS einen Umsatz von rund 5,6 Milliarden Euro. Die HELIOS Kliniken gehören zum Gesundheitskonzern Fresenius und sind Partner des Kliniknetzwerks „Wir für Gesundheit“.
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