Schon als Kind ist Mehdi Givi klar: Ich will Arzt werden! Und er verfolgt diesen Wunsch zielstrebig – Medizinstudium und Tätigkeiten als Hausarzt, bei einem erdölfördernden Unternehmen und in den Notfallambulanzen iranischer Kleinstädte sind seine beruflichen Stationen. Ein Freund, der als Arzt in Deutschland praktiziert, berichtet ihm von der guten Situation dort. Deshalb sucht Mehdi Givi von Teheran aus eine Assistenzarzt-Stelle – und sucht und sucht und sucht.
Da kommt ihm der Zufall zu Hilfe. Sein Cousin, der ebenfalls in Deutschland wohnt, berichtet ihm von seinem neuen Nachbarn, einem Chefarzt. "Was für ein Glück für mich", sagt der junge Mediziner zu seinem Verwandten, "stell mich da bitte vor." In einer seiner nächsten Mittagspausen klingelt plötzlich sein Mobiltelefon – am anderen Ende ist Dr. Achim Nolte, Chefarzt der Helios Klinik Geesthacht. Über 3.700 km hinweg entwickelt sich ein erstes Kennenlernen. "Dr. Nolte hat direkt angefangen, auf deutsch mit mir zu sprechen", erinnert sich Mehdi Givi. Darauf ist er jedoch vorbereitet, er hat bereits einen C1-Sprachkurs erfolgreich absolviert.
Ein Anruf veränderte Dr. Givis Leben
Die Freude über seinen Beruf sieht man Mehdi Givi (36) deutlich an. Aber das der gebürtige Iraner heute an der Helios Klinik Geesthacht arbeitet, dazu brauchte es mehr als nur einen glücklichen Zufall.
Nils Metzger
Leitung Unternehmenskommunikation und MarketingTelefon
Ein paar Telefonate später steigt Mehdi Givi in ein Flugzeug nach Deutschland – und im Februar 2016 beginnt er in der neurologischen Rehaklinik für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene zu arbeiten. Parallel kümmert er sich darum, dass seine Zulassung als Arzt anerkannt wird. Mit Unterstützung von Dr. Nolte und Dr. Constanze Reutlinger, leitende Ärztin Neuropädiatrie, gelingt ihm nach zwei Jahren auch das, sogar ohne zusätzliche Prüfung. Und heute? "Die Reha war für mich ein komplett neuer Bereich der Medizin", sagt Dr. Givi. Dass er Patienten über einen längeren Zeitraum begleiten und ihre Fortschritte miterleben könne, empfindet er als großen Vorteil. Im Privaten hat er sich zu einem Fan von Matjes, kalter Hering, entwickelt. "Beim ersten Probieren wollte ich ihn noch direkt wieder ausspucken. Heute gehe ich extra in Restaurants, um ihn zu essen", erzählt Mehdi Givi und lacht. Es scheint, als ob er in Norddeutschland gut angekommen ist.