Praxis für Logopädie in Karlsruhe

Alles unter einem Dach: Logopädie, Ergotherapie und Physiotherapie

Sprache ist ein Verkehrsmittel; so wie die Eisenbahn die Güter von Leipzig nach Dresden fährt, so transportiert die Sprache die Gedanken von einem Kopf zum anderen.

Wilhelm Oswald
Kind pustet auf eine auf seiner Hand liegenden blauen Feder unter Anleitung der Logopaedin

Wir heißen Sie herzlich willkommen in unser Praxis für Logopädie mit ihrem fünfköpfigen Team.
Mit unserer jahrzehntelangen Erfahrung möchten wir Sie oder Ihre Angehörigen darin unterstützen, Ihre sprachlichen Möglichkeiten kennenzulernen und auszuschöpfen.

Wir bieten Kindern und Erwachsenen aus der Stadt und dem Einzugsgebiet von Karlsruhe in der Praxis für Logopädie ein umfangreiches Angebot.
Neben der Praxis für Ergotherapie und Physiotherapie befinden sich die Ambulante orthopädische Rehabilitation sowie die ambulante Gesundheitsförderung in einem Unternehmen. Dadurch können wir Ihnen durch interdisziplinäre Zusammenarbeit ein ganzheitliches Therapieangebot anbieten.

Sprache
Sprache

Sprache – sei es die gesprochene Sprache, die geschriebene Sprache oder auch die Gebärdensprache – ist unser Mittel zur Kommunikation. Ohne das tägliche Kommunizieren ist die Teilhabe am alltäglichen Leben nicht vorstellbar.
Gleichzeitig sind Sprache und Stimme aber hochkomplexe körperliche Systeme. Tritt eine Störung der Sprache, des Sprechens oder der Stimme auf, können Kommunikation und Teilhabe schnell beeinträchtigt sein, was zu einer großen Belastung führen kann. Die Ursachen hierfür sind vielfältig, sowohl Kinder als auch Erwachsene sind betroffen.

Liegt bei Ihnen oder Ihren Angehörigen eine Sprach-, Sprech-, Stimm- oder Schluckstörung vor, kann Ihnen ein Arzt eine logopädische Verordnung ausstellen. Auf dieser Basis führen wir eine ganzheitliche Diagnostik durch und legen dann mit Ihnen gemeinsam Ihre individuellen Ziele für die logopädische Therapie fest. Da wir Wert auf eine offene und transparente Arbeit legen, ist es uns ein Anliegen, dass Sie über Ihre Symptomatik und unsere Therapieschritte informiert sind und somit selbst Ihren Weg zur Gesundheit mitgestalten können.

Folgende Bereiche bzw. Indikationen werden in der Logopädie behandelt

Eine Aphasie ist eine zentrale Sprachstörung verursacht durch eine erworbene Schädigung des Gehirns (z. B. einen Schlaganfall). Sie betrifft das Sprachverständnis und die Sprachproduktion (Lautstruktur, Wortschatz, Satzbau) sowie das Lesen und Schreiben.
In der Therapie wollen wir Ihre kommunikativen Fähigkeiten verbessern, so dass Sie wieder mit anderen Menschen in Kontakt treten können. Auf der Basis einer Diagnostik, die Aufschluss über die betroffenen Bereiche gibt, legen wir mit Ihnen gemeinsam Ziele für die Therapie fest. Gemeinsam finden wir heraus, welche sprachlichen Bereiche Ihnen eher leicht fallen und können diese dann als Ressource für andere Bereiche nutzen.
In der Therapie werden sprachsystematische Übungen angewendet und individuelle, für Sie wichtige, sprachliche Situationen trainiert.

Eine Dysarthrie ist eine erworbene Sprechstörung, verursacht durch die Schädigung des zentralen oder peripheren Nervensystems. Sie betrifft die Aussprache, die Sprechmelodie, den Sprechrhythmus, die Stimme und die Atmung jeweils in unterschiedlichem Ausmaß. Meist führt sie zu einer undeutlichen Artikulation und einer erhöhten Anstrengung beim Sprechen.
Ziel unserer Therapie ist es, Ihre Kommunikationsfähigkeit bestmöglich wieder herzustellen, damit Sie wieder mit anderen Menschen in Kontakt treten und sich deutlich ausdrücken können. Dies geschieht sowohl durch gezielte Stärkung Ihrer Ressourcen als auch durch Erarbeiten der für Sie schwierigen Bereiche. Wir üben hierbei individuell an den für Sie wichtigen Sprechsituationen und arbeiten gegebenenfalls mit alternativen Kommunikationssystemen.

Täglich essen und trinken wir, ohne das Schlucken bewusst wahrzunehmen. Wenn aber eine Schluckstörung vorliegt, kann jeder Schluck Wasser oder jedes Reiskorn Auslöser für heftiges Verschlucken werden. Dies führt oft zu kräftigem Husten, teilweise bleibt es aber zunächst unbemerkt. Manchen Menschen mit einer Schluckstörung fällt auch das Kauen schwerer als früher.

Die Ursachen hierfür können neurologisch bedingt sein, z. B. nach einem Schlaganfall oder einer chronischen Erkrankung, aber auch Veränderungen im Rachen wie beispielsweise durch Operationen am Kehlkopf können zu Problemen beim Schlucken führen.

Eine Schluckstörung sollte immer ärztlich abgeklärt werden, da beim Verschlucken die Gefahr besteht, dass die Speise in die Luftröhre und auch in die Lunge gelangt. Je nach Ursache und Schweregrad Ihrer Schluckstörung stellen wir ein dazu passendes Therapieprogramm zusammen. Wir geben Ihnen Empfehlungen für das alltägliche Essen und Trinken. Zudem stellen wir verschiedene Übungen für Sie zusammen, die Ihre Schluckfunktion trainieren und verbessern (restituierend) und Ihnen das Schlucken erleichtern, beispielsweise durch Haltungsänderungen (kompensatorisch).

Schluckstörungen, die zu Gebissfehlstellungen führen, finden Sie weiter unten unter „Myofunktionelle Störungen (MFS)“.

Die Sprachentwicklung bei Kindern verläuft individuell, jedes Kind lernt in seinem eigenen Tempo. Dennoch gibt es Kinder, denen manches besonders schwer fällt.
Beispielsweise beginnen manche Kinder auch mit zwei Jahren noch nicht damit zu sprechen oder sprechen nur sehr wenige Wörter.
Andere Kinder sind schwer verständlich, da sie manche Laute nicht aussprechen können.
Manchmal fällt auch das Bilden von Sätzen schwer und die Wörter „purzeln durcheinander“.
Wenn bei Ihrem Kind solche eine „Sprachentwicklungsstörung“ vorliegt, beraten wir Sie ausführlich, und konzipieren eine individuelle Therapieplanung.
Auch Kinderärzte achten bei den Routineuntersuchungen U1-U9 auf die Sprachentwicklung und stellen ggf. ein Rezept auf. Falls Ihnen etwas an der Sprache Ihres Kindes auffällt, sprechen Sie daher zunächst Ihren Kinderarzt darauf an.

Wir behandeln folgende Störungsbilder im Bereich Sprachentwicklungsstörungen:

  • Ausbleiben der Sprachentwicklung, verspäteter Sprechbeginn
  • Störungen der Artikulation, Störungen des Lauterwerbs
  • Auditive Wahrnehmungs- und Verarbeitungsstörungen
  • Dysgrammatismus
  • Rhinophonien (nasales Sprechen)
  • Pragmatische Störungen
  • Sprachverständnisstörungen

Fazialisparesen bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen

Als Folge von Schlaganfällen, Tumoren oder anderen Erkrankungen kann es zu Schädigungen des Gesichtsnervs Fazialis kommen, der für Augen- und Mundbewegungen zuständig ist.

Wir behandeln Sie/Ihr Kind mit einer Therapiemethode nach Sabina Hotzenköcherle sowie dem Novafon, einem speziellen Schallwellengerät. Unser Ziel ist es, Ihnen den Augenschluss sowie Lippen- und andere mimische Bewegungen wieder zu ermöglichen und dadurch die bestmögliche Symmetrie des Gesichtes herzustellen. Wir unterstützen Sie dabei, Bewegungen wieder selbstständig durchzuführen und beispielsweise das Trinken aus einem Glas wieder zu erlernen.

Myofunktionelle Störungen (MFS) bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen

Wussten Sie, dass Ihre Zunge ein sehr kräftiger Muskel ist? Wenn die Zunge beim Schlucken immer wieder gegen oder zwischen die Zähne drückt, kann dies zu Zahnfehlstellungen führen.

Nach Verordnung von Zahnärzten oder Kieferorthopäden behandeln wir Sie/Ihr Kind unter anderem mit Methoden in Anlehnung an Kittel und Padovan. Ziel dabei ist, die Zungen- und Gesichtsmuskulatur zu kräftigen, die Koordination dieser zu verbessern und ein korrektes Schluckmuster zu erarbeiten. Eventuelle Zahnfehlstellungen können dadurch in Zusammenarbeit mit einem Kieferorthopäden nachhaltig korrigiert werden.

Stimmstörungen (Dysphonien) sind Erkrankungen der Stimme. Eine Beeinträchtigung oder Störung der Stimme kann Menschen allen Alters und in jeder Lebenslage betreffen. Auch kindliche Stimmstörungen sind häufig und sollten ernst genommen werden. Auf Basis einer umfassenden Diagnostik erstellen wir für Sie oder Ihr Kind einen individuell zugeschnittenen Therapieplan. Die Behandlung wird regelmäßig besprochen und optimiert, so dass schnellstmögliche, aber auch langfristig bestehende Erfolge erreicht werden. Sprechsituationen fordern unseren gesamten Körper. Sprechabsicht, Atmung, Stimme, Artikulation und Körpersprache wirken zusammen. Diese Bereiche stellen eine wichtige Säule der Stimmtherapie dar.

Beim Stottern (Redeflussstörung), wenn die Wörter „steckenbleiben“, funktioniert das Zusammenspiel der Sprechorgane (Lippen, Zunge, Kehlkopf) nicht reibungslos. Die Folge sind Blockaden im Redefluss, Wiederholungen und Dehnungen von Lauten oder Silben. Das Ziel der Therapie ist es, das eigene Sprechen genau zu kennen und verändern zu können, um dadurch flüssiger zu sprechen.

Therapiemethoden im Kindesalter:

  • Indirekter Therapieansatz bei jüngeren Kindern (Sprechfreude stärken)
  • Fluency shaping
  • Stottermodifikation („KIDS“ und „Mini-KIDS“)
  • Elternberatung

Therapiemethoden im Erwachsenenalter:

  • Non-avoidance-Therapie
  • Fluency shaping
  • Stottermodifikation
  • In-Vivo-Therapie
  • Angehörigenberatung