Im Anschluss an diesen schweren Eingriff wurde Lucia L. eine neurologische Reha in der VAMED Klinik Hattingen empfohlen. „Ich wollte mein Leben weiterführen. Ich habe nur eines und das möchte ich leben. Wenn nicht jetzt, wann dann“, sagt die Studentin der Psychologie, die bald wieder im Hörsaal Platz nehmen möchte.
Neuropsychologische Therapie
Sich selbstständig ankleiden, die Schuhe schnüren und sich die Haare richten lauten unter anderem ihre persönlichen Therapieziele. „Ich leide an einer linksseitigen Lähmung, habe Gesichtsfeldausfälle und selbst das Zubereiten eines Butterbrotes bereitet mir Schwierigkeiten“, sagt Lucia L. Doppeltes Sehen und Konzentrationsschwierigkeiten aufgrund einer Epiduralblutung nach der OP werden in Hattingen neuropsychologisch therapiert. Zudem erhält die Studentin Physio- und Ergotherapien, Wassergymnastik, Kraft- und Ausdauertraining, um die Arm- und die Beinmotorik zu trainieren. Regelmäßig wird ihr Gang im Lokomat verbessert.
Eine Spiegeltherapie soll das Gehirn trainieren, die linksseitige Lähmung zu verbessern. „Die Neuropsychologie hat für mich einen besonderen Stellenwert“, sagt Lucia L., denn schließlich wolle sie sich wieder auf Vorlesungen konzentrieren können und noch in diesem Jahr ihre Bachelorarbeit in Angriff nehmen.
Damit diese ehrgeizigen Ziele gelingen, wurde der Reha-Aufenthalt verlängert. Wenn ihre persönlichen Reha-Ziele erreicht sind, bleibt vielleicht auch wieder Zeit für die Interessen, zu denen neben Segeln und Singen im Chor auch Besuche im Dortmunder Fußballstadion zählen.