Auf der Intensivstation diagnostizierten Ärzte zusätzlich eine Hirnblutung, die für weiteren Zellverlust sorgte. In der Folge erhielt Mark Frühförderung, wurde in einem Sozialpädiatrischen Zentrum betreut und besuchte zunächst einen Integrationskindergarten, später eine Förderschule. Da Marks Mutter selber Kinderkrankenschwester ist, suchte sie stets nach der besten Betreuung für ihren Sohn. Mit Hilfe der Physiotherapie/Krankengymnastik nach Vojta wurde u. a. der Überstreckung des Kopfes entgegengewirkt. Dabei wird durch den Druck auf bestimmte Körperzonen ein Reflex ausgelöst, der u. a. Bewegungsstörungen als Folge von Hirnschädigungen entgegenwirkt. Im Rahmen von Operationen in der Schön Klinik München-Harlaching und in der orthopädischen Kinderklinik Aschau wurden in den Jahren 2008 und 2012 Korrekturen an Marks Füßen, an seinen Beinen und an den Oberschenkeln vorgenommen. 2014 erfolgte eine weitere OP, um das Streckdefizit auszugleichen.
Spezialisiert auf Kinder mit Cerebralparesen
Die Ärzte empfahlen eine anschließende Reha in der VAMED Klinik Hattingen. Die neuropädiatrische Reha-Klinik ist u. a. auf Kinder mit Cerebralparesen spezialisiert. Mit Hilfe der Ergotherapie wird Marks Feinmotorik trainiert und man versucht, seine linksbetonte Lähmung zu kompensieren. Die Krankengymnasten der Klinik trainieren mit Mark das Laufen mit Hilfsmitteln, das ihm nach der OP schwer fällt. Mutter Anita ist mit dem Erreichten mehr als zufrieden: „Mark erhält hier Therapien, die ihn gezielt fördern. Schon bald wird sich mein Wunsch erfüllen, dass er wieder an der Hand laufen kann. Über jedes bisschen mehr sind wir überglücklich.“ Während seines sechswöchigen Aufenthalts in Hattingen muss er auf den Schulunterricht nicht verzichten. In der staatlich anerkannten, klinikeigenen Schule wird nicht nur der Unterrichtsstoff vermittelt, sondern werden auch die kognitiven Fähigkeiten des 14-Jährigen gefördert. Außerdem erhält Mark Musik- und Kunsttherapie.
Wir würden uns immer wieder für Hattingen entscheiden
Marks Mutter weiß, dass sie ihren Sohn irgendwann loslassen muss. „Er muss lernen, mit Unterstützung auf eigenen Beinen zu stehen und sich auf andere einzulassen.“ Wichtige Dinge des Alltags hat Mark in Hattingen trainiert. Dazu zählt beispielsweise das eigenständige An- und Ausziehen der Kleidung. „Wir würden jederzeit eine Reha in Hattingen wiederholen und wir haben bereits andere Reha-Kliniken kennengelernt, so dass wir vergleichen können“, sagt Anita B. Mark wird bereits seit seinem dritten Lebensjahr von Dr. Ulf Hustedt, der die Neuropädiatrie in Hattingen leitet, betreut. „Wir fühlen uns hier sehr wohl, haben viele andere Kinder und Eltern kennengelernt und die Freizeit für Ausflüge zu den Attraktionen in der nahen Umgebung von Hattingen genutzt.“
Mark interessiert sich – wie viele Männer – für Autos, insbesondere die der Firma Porsche. „Regelmäßig muss ich aus seinem Porsche-Buch vorlesen“, sagt Anita B. Damit ihm der Aufenthalt in der Reha-Klinik in guter Erinnerung bleibt, hat man sich etwas Besonderes einfallen lassen. Mark wurde mit einem Porsche abgeholt, durfte im Sportwagen die Fahrt durchs Bergische Land nach Wuppertal genießen und konnte dort hinter die Kulissen einer Werkstatt für Porsche- Oldtimer blicken. Ein unvergessliches Erlebnis für den 14-Jährigen.