Gegen Schmerzen, fürs Abnehmen und den Wohlfühlkörper – warum die Netzstruktur in unserem Körper neuerdings im Blickpunkt steht.
Hildesheim, 14. April 2016 – Ist man heutzutage beim Physiotherapeuten mit Nackenschmerzen zur Behandlung hört man des Öfteren den Satz „Sie sind aber verklebt.“ Was damit gemeint ist, ist das Bindegewebe. Experten bezeichnen diese Strukturen als Faszien. Sie umhüllen jeden Muskel, jeden Knochen, die Organe und selbst die Nerven. Zusammen bilden sie ein Netzwerk, welches sich durch den gesamten Körper zieht. Dieses Netzwerk ist entscheidend für die Beweglichkeit. Deshalb sollte man beim Training nicht nur die Muskeln, sondern auch die Faszien im Sinn haben. Stefan Dall, Physiotherapeut am HELIOS Klinikum Hildesheim, und Friederike Spillner, Chefärztin für orthopädische Rehabilitation an der HELIOS Klinik Bad Salzdetfurth, geben Tipps, wie man sich beweglich hält und gleichzeitig etwas für seine Körperform tut.
Katapult-Effekt durch Rückfederung
Bis zu zwölf Meter weit können Riesenkängurus springen, ein Vielfaches ihrer Körpergröße. Das Geheimnis ihrer Sprungkraft sind die Faszien: Eine Art Sprungfedermechanismus lässt Faszien und Sehnen wie Gummibänder losschnellen. Genauso funktioniert es auch beim Menschen. Dabei sind Faszien nicht nur beim Sport im Einsatz, sondern bei jedem Schritt und jeder Bewegung kommt ein Teil der Bewegungsenergie aus den Weichteilkomponenten des Bindegewebes. Gesunde Faszien passen sich an die jeweiligen Anforderungen an: An einigen Stellen bilden sie ein Geflecht, das zart ist wie Spinnweben, an anderen – etwa am unteren Rücken – verlaufen die Faszien in dichten, streng geordneten Schichten.
Faszien formen den Körper
Faszien können im Körper hauchdünn oder mehrere Millimeter stark sein. Sind sie trainiert, verbessert sich die Körperwahrnehmung und Koordination. Vernachlässigt man sie, können sie schmerzhaft verkleben und verhärten. „Faszien sind wie ein innerer Anzug, der den ganzen Körper elastisch zusammenhält, ihm Form und Kontur gibt. Durch psychischen Stress, Schonhaltungen sowie Bewegungsmangel können sie sich verkürzen und verhärten, das macht sie starr und unbeweglich. Damit es nicht soweit kommt, kann man etwas tun. Denn Faszien sind flexibel und passen sich den unterschiedlichen Belastungen des Körpers an. Das bedeutet, man kann jederzeit etwas zur eigenen Beweglichkeit beitragen“, sagt Friederike Spillner, Chefärztin für orthopädische Rehabilitation an der HELIOS Klinik Bad Salzdetfurth.
Genau hier setzt der Fitnesstrend Faszientraining an. Spezielle Übungen sollen die Faszien wieder glatt werden lassen. „Hierzu gehören verschiedene Dehn-, Spring-, Feder- und Schwingübungen, die den Körper wieder beweglich machen sollen“, erklärt Physiotherapeut Stefan Dall vom HELIOS Klinikum Hildesheim. Durch die Faszienmassage kann die Durchblutung des Gewebes und die Zirkulation der Lymphe gebessert werden. „Außerdem nutzen wir eine zylinderförmige Schaumstoffrolle, die die Beine, den Rücken oder Fußsohlen tief unter der Haut massieren.“ Der gleichmäßige Druck gleicht Spannungen im Gewebe aus. Geschmeidige Faszien helfen dabei nicht nur gegen Schmerzen, sie sind auch ein Jungbrunnen: „Werden die Faszien über Jahre regelmäßig trainiert, erhöht sich die Elastizität und man bewegt sich wie zehn Jahre jüngere“, sagt Orthopädin Friederike Spillner.
Das regelmäßige Training wirkt sich auf den gesamten Körper aus: Man macht geschmeidigere und harmonischere Bewegungen, hat eine bessere Körperhaltung und das bringt einen wiederum dem Wohlfühlkörper noch ein Stück näher.
Zur HELIOS Kliniken Gruppe gehören 111 eigene Akut- und Rehabilitationskliniken inklusive sieben Maximalversorger in Berlin-Buch, Duisburg, Erfurt, Krefeld, Schwerin, Wuppertal und Wiesbaden, 72 Medizinische Versorgungszentren (MVZ), fünf Rehazentren, 17 Präventionszentren und 15 Pflegeeinrichtungen. HELIOS ist damit einer der größten Anbieter von stationärer und ambulanter Patientenversorgung in Deutschland und bietet Qualitätsmedizin innerhalb des gesamten Versorgungsspektrums. Sitz der Unternehmenszentrale ist Berlin.
HELIOS versorgt jährlich mehr als 4,7 Millionen Patienten, davon rund 1,3 Millionen stationär. Die Klinikgruppe verfügt insgesamt über mehr als 34.000 Betten und beschäftigt rund 70.000 Mitarbeiter. Im Jahr 2015 erwirtschaftete HELIOS einen Umsatz von rund 5,6 Milliarden Euro. Die Klinikgruppe gehört zum Gesundheitskonzern Fresenius.
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