Indikation zur Rehabilitation von Patienten mit chronischem Tinnitus
Da aktuell bei über 2/3 der Betroffenen eine medizinisch fassbare Ursache der Tinnitus Symptomatik trotz aufwendigster diagnostischer interdisziplinärer Zusammenarbeit zwischen HNO-Ärzten, Neurologen, Internisten, Orthopäden und gnathologisch erfahrenen Zahnärzten meist nicht eindeutig zugeordnet werden kann, ist eine kausale Therapie in den meisten Fällen nicht möglich.
Mögliche Folgen einer Tinnitus-Wahrnehmung können dabei insbesondere
- Depressionen unterschiedlichen Schweregrades bis hin zur Gefahr der Suizidalität,
- Entwicklung von Angststörungen,
- Hyperakusis (starke Geräuschempfindlichkeit),
- körperliche Beschwerden wie starke, anhaltende Kopfschmerzen, orthopädische Probleme bes. im Schulter-Nacken-Bereich, Schwindel-Symptomatik, Störungen im Bereich der Sexualität,
- Schlaf- und Konzentrationsstörungen, Leistungseinschränkung sowie
- Unruhe und Nervosität
darstellen. Neben einer ursächlich verantwortlichen Schwerhörigkeit kann eine Vielzahl der hier genannten Symptome auch der Auslöser für den chronischen Tinnitus sein.
Um Missverständnisse zu vermeiden sei an dieser Stelle betont, dass die überwiegende Mehrheit der Tinnitus-Betroffenen, auch jener mit chronischem Tinnitus, keiner medizinischen oder psychologischen Intervention bedarf, da keine Folge-Symptome oder Beeinträchtigung der Lebensqualität angegeben werden. Durch die geschilderten zusätzlichen Belastungen im körperlichen und seelischen Bereich werden jedoch aus Tinnitus-Betroffenen Tinnitus-Patienten.
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