HTS - Leistungen

Unser Leistungsspektrum

Unser Leistungsspektrum

Wir bieten spezielle Behandlungskonzepte für gehörlose Menschen, für schwerhörige und ertaubte Menschen, für Tinnitus-Betroffene, für CI-Patienten (Cochlea Implantat) sowie bei Schwindel und Morbus Menière an. Je nach Art der Erkrankung, bieten wir Ihnen eine individuelle Therapie an. Dazu zählen z.B. die Verbesserung der Kommunikation zur beruflichen Wiedereingliederung, die Erarbeitung von Bewältigungsstrategien sowie die psycho-vegetative Stabilisierung und ein Hör- und Schwindeltraining.

Unsere Therapiekonzepte

Als „gehörlos” oder „taub“ werden Personen bezeichnet, die seit Geburt taub sind oder in der frühen Kindheit ihr Gehör verloren haben. Die Sprache der meisten Gehörlosen ist die Deutsche Gebärdensprache (DGS). Die Gebärdensprachgemeinschaft und das damit verbundene kulturelle Umfeld gibt den Gehörlosen Sicherheit und vermittelt ihnen eine positive Identität. Therapeutische Einzel- und Gruppengespräche sowie das Entspannungstraining werden durch gebärdensprachkompetente Therapeutinnen angeboten. 

Durch Kommunikationsprobleme mit der hörenden Umwelt kann es jedoch auch zu Missverständnissen, Enttäuschungen und Konflikten kommen. Die Gehörlosen fühlen sich oft nicht anerkannt. Dieses führt in der Folge häufig zu körperlichen oder seelischen Problemen. 

Welche Erkrankungen können behandelt werden?

  • Orthopädische Erkrankungen und Schmerzen, wie z.B.
  • Bandscheibenleiden, Rückenschmerzen
  • Gelenkerkrankungen
  • Verschleiß an Wirbelsäule oder Gelenken
  • Rheuma
  • nach Operationen am Bewegungsapparat, nach schweren Unfällen (auch AHB)

Internistische Erkrankungen, wie z.B.

  • Zuckerkrankheit, Fettstoffwechselstörungen
  • Krebsnachsorge
  • Fettleibigkeit

Psychische Probleme und psychosomatische Erkrankungen, wie z.B.

  • Angst, Unruhe, Nervosität
  • Erschöpfung

Hauterkrankungen, wie z.B.

  • Neurodermitis
  • Schuppenflechte (Psoriasis)
  • Funktionelle Störungen, wie z.B. Kopfschmerzen, Migräne, Schwindel
  • Tinnitus (Ohrgeräusche)

Im Rahmen von Anschlußheilbehandlungen (AHB)

  • Postoperativ
  • Nach Unfällen
  • Krebsnachsorge

Damit es während des Aufenthaltes bei uns zu keinen Missverständnissen kommt, werden die gehörlosen Patienten zu den einzelnen Gesprächen jeweils von unserer Gebärdensprachdolmetscherin begleitet. Sie dolmetscht unter anderem auch Beratungsgespräche bei unserem Sozialdienst-Mitarbeiter, falls es bei Ihnen um Fragen der Weiterbeschäftigung, beruflichen Wiedereingliederung oder Arbeitsplatzwechsel geht.

Schwerhörigkeit und Ertaubung sind Kommunikationsbehinderungen, deren körperlich-seelische und soziale Auswirkungen oftmals unterschätzt werden. Die erhebliche Anstrengung in der Kommunikation (Hörstress) führt bei den Betroffenen zu einer schnelleren Erschöpfung. Durch Verunsicherungen und Misserfolge in Gesprächssituationen kommt es häufig zu einem Rückzug von sozialen Kontakten und Gruppensituationen. Die Betroffenen fühlen sich oft sozial isoliert. In der Folge treten vermehrt körperliche und seelische Erkrankungen auf. 

Therapieziele

Das Team erstellt in Absprache mit den Patienten/Innen einen Behandlungsplan, mit dem die individuellen Therapieziele und die hierfür erforderlichen Maßnahmen festgelegt werden. Ziel der Behandlung ist eine wesentliche Besserung des allgemeinen Gesundheitszustandes sowie des psychischen und körperlichen Wohlbefindens. Unsere Therapieziele richten sich ebenfalls auf verhaltensbedingte berufliche Problemlagen aufgrund der besonderen Kommunikationseinschränkungen.

Die Therapieziele werden erreicht durch: 

  • audiotherapeutische Einzel- und Gruppengespräche
  • audiotherapeutische Beratung
  • Psychotherapeutische Einzelgespräche
  • Vorträge über wichtige Themen für Hörgeschädigte

Inhalte

  • Verbesserung der Kommunikation
  • Kommunikationstraining, Hörtaktik und nonverbale Techniken (z. B. Bewältigung von typischen Alltagssituationen)
  • Hörtraining mit dem eigenen Hörgerät
  • Hörtraining für TrägerInnen eines Cochlea-Implantats
  • Absehtraining
  • Gebärdenkurs
  • Akzeptanz der eigenen Hörbeeinträchtigung:
    • Integration der Hörschädigung in das eigene Selbstbild
    • Auseinandersetzung mit der eigenen Hörsituation
    • selbstbewusster Umgang in unterschiedlichen Gesprächssituationen
  • Optimierung der technischen Möglichkeiten  und Anwendung von technischen Hilfsmitteln zu Hause und am Arbeitsplatz
  • Hörgeräteüberprüfung, ggf. Anpassung und Beratung durch unseren Hörgeräteakustiker

Psychovegetative Stabilisierung:

  • körperliche und psychische Regeneration bei Erschöpfungszuständen
  • Stärkung der vorhandenen Ressourcen
  • Mitbehandlung bestehender Begleiterkrankungen wie
  • Verspannungsbeschwerden, Schlafstörungen und andere Symptome

Die Fachklinik für Hörstörungen, Tinnitus und Schwindel bietet ein breites Spektrum an Behandlungsformen. Hierzu gehören:

  • Entspannungstraining (progressive Muskelentspannung, autogenes Training)
  • Meditative-konzentrative Bewegung
  • Musikentspannung
  • Tinnitus-Hörtraining
  • Stress- und Konfliktbewältigung
  • Sozialberatung
  • Bewegungstherapie mit unterschiedlichen Belastungsstufen (z.B. Gruppengymnastik, geführte Wanderungen, Muskelaufbautraining, Schwimmen, Ergometertraining)
  • Physikalische Therapie (z. B. Kneipp’sche Anwendungen, Massagen, Bäder, Elektrotherapie)
  • Krankengymnastik (z.B. Einzel- und Gruppenbehandlung, Rückenschule, Gleichgewichtstraining)
  • Gesundheitsbildende Maßnahmen mit Vorträgen
  • Diätetische Behandlung, Lehrküche, Adipositas- und Diabetesschulung (bei
  • Stoffwechselkrankheiten, Reduktionskost, vegetarische Kost)
  • Raucherentwöhnung „Rauchfrei nach Hause“

Tinnitus bzw. Ohrgeräusche entstehen durch vielfältige Ursachen, die nur teilweise erforscht sind.

Bei einem chronischen Tinnitus können die Ohrgeräusche sehr belastend sein, als Folge können z.B. Schlafstörungen, Gedächtnis- und Konzentrationsstörungen, Reizbarkeit, verstärkte Geräuschempfindlichkeit (Hyperakusis), Erschöpfungszustände, Depressionen und Angstzustände auftreten. Eine umfassende Behandlung der Begleit- und Folgezustände ist deshalb erforderlich. 

Hyperakusis
Hyperakusis bedeutet Geräuschüberempfindlichkeit. Bei vielen Patienten/Patientinnen mit chronischem Tinnitus liegt auch eine Hyperakusis vor, bedingt durch die fehlende Dämpfungswirkung bei lauten Geräuschen als Folge einer Schädigung der Hörsinneszellen (Haarzellen). Therapeutisch ist vor allem eine behutsame Hörtherapie wichtig, um die Geräuschüberempfindlichkeit wieder abzubauen. 

Tinnitus und Hörstörung
Tinnitus geht häufig einher mit einer Hörminderung vor allem in den hohen Frequenzen. In der Folge kann das Verstehen in Gesprächssituationen erschwert sein. Dies gilt insbesondere bei einer Unterhaltung zwischen mehreren Personen oder bei vorhandenen Hintergrundgeräuschen. Die besondere Problematik einer Hörbeeinträchtigung wird gegebenenfalls im individuellen Therapieplan berücksichtigt.  

Therapieangebot bei Tinnitus und Hyperakusis
Ziel der Behandlung ist eine wesentliche Besserung des allgemeinen Gesundheitszustandes sowie des psychischen und körperlichen Wohlbefindens. Außerdem bieten wir ein individuell abgestimmtes Hörtraining sowie ein Hörtraining in der Gruppe an. Das Training beinhaltet Hörübungen mit Geräuschen, Klängen, Instrumenten, Musik und Sprache. Dadurch wird die Auseinandersetzung mit der eigenen Hörverarbeitung angeregt, das aktive, bewusste Hören gefördert und positive Hörerfahrungen vermittelt. Die Übungen sind so konzipiert, dass sie auch zuhause selbstständig fortgeführt werden können.

Ziele des Hörtrainings

  • Lernen mit dem Ohrgeräusch zu leben.
  • Lernen die Höraufmerksamkeit auf andere Dinge zu lenken und den Tinnitus weniger intensiv wahrzunehmen, bzw. in den Hintergrund treten zu lassen.
  • Lernen zu entspannen trotz Ohrgeräusch.
  • Lernen, sich wieder den Alltagsgeräuschen zuzuwenden, die bisher vermieden wurden.
  • Lernen, Ängste vor unerträglichen Alltagsgeräuschen abzubauen.

Der Erfolg der CI-Operation ist ganz wesentlich von der Intensität und Qualität des nachfolgenden Hörtrainings abhängig. Der Aufenthalt der CI-Träger ist sowohl kurz nach Erhalt des Sprachprozessors, als auch zu einem späteren Zeitpunkt möglich.

Wir haben ein Hörtrainingsprogramm etabliert, um Ihr Sprachverständnis mit dem CI zu optimieren. Zur eventuell notwendigen Neueinstellung des Sprachprozessors haben wir eine enge Kooperation mit dem CI-Zentrum des Universitätsklinikums Marburg-Gießen geschlossen.

  • Unsere besonderen Maßnahmen:
  • Hörtraining im Einzelsetting, individuell nach Ihren persönlichen Kenntnissen und Erfordernissen
  • Hörtraining im Gruppensetting
  • Optimierung der Sprachprozessoreinstellung
  • Für selbstständige Hörübungen steht jeweils ein PC mit verschiedenen Hörübungsmöglichkeiten bereit
  • Audiotherapeutische Beratung
  • Beratung und Erprobung von technischen Hilfsmitteln

Schwindel ist eine wahrgenommene Scheinbewegung zwischen dem Betroffenen und seiner Umwelt, die zu einer starken Steh- und Gangunsicherheit führt.

Als Folge der Gleichgewichtsstörungen können zunehmende Gefühle von Unsicherheit, Angst und Vermeidungsverhalten auftreten, die den Betreffenden in seinem normalen Tagesablauf stören oder erheblich einschränken und zu einem sozialen Rückzug sowie zu beruflichen Problemen führen können. Die besondere Problematik des Schwindels wird im individuellen Therapieplan berücksichtigt.

Sehr häufig ist Schwindel mit Tinnitus und/oder einer Hörminderung verbunden.

Morbus Menière
Morbus Menière ist eine Erkrankung des Gleichgewichtsorganes und des Innenohres mit den drei Hauptsymptomen anfallsartiger, wiederholter Schwindel, Tinnitus und Hörminderung. Im weiteren Verlauf der Erkrankung kann es auch zu einem bleibenden Hörverlust und zu einem Verlust der Gleichgewichtsfunktionen kommen.

Therapieangebot:

  • Gleichgewichts- und Koordinationstraining
  • Aufklärung und Information über Schwindelerkrankungen
  • psychologische Angebote zum Angstabbau
  • Entspannungsübungen
  • Habituationstraining bei chronischem Tinnitus (siehe Behandlung Tinnitus)
  • Verbesserung der Kommunikation bei Schwerhörigkeit (siehe Behandlung Schwerhörigkeit)

Meditativ-konzentrative Bewegung (MKB)

Die meditativ-konzentrative Bewegung (MKB) ist ein therapeutisches Angebot mit tiefenpsychologischen und verhaltenstherapeutischen Elementen, das eine körperpsychotherapeutische Stabilisierung als Ziel hat und eine Gegenwelt zur Leistungswelt aufbauen möchte. Durch die Gesundheitsförderung soll eine Stärkung der Lebenskraft erreicht werden, um damit wieder ein positives Einbringen in die Arbeitswelt zu ermöglichen.

Im Berufsleben ist die Notwendigkeit entstanden, Methoden zur Stressregulierung in den Arbeitsalltag zu integrieren. Dies setzt voraus, Körpersignale rechtzeitig zu erkennen, achtsam wahrzunehmen, Ich-stärkende Lösungen zu entwickeln und angemessen darauf reagieren zu können. Es handelt sich um ein übendes, imaginativ-körpertherapeutisches Vorgehen, in dem Aspekte von Bewegung und Ruhe, Atem und Vorstellungskraft, Konzentration und Imagination zu einer harmonischen Einheit gebracht werden sollen.

Das Angebot ist für Patienten/Patientinnen mit unterschiedlichem Hörstatus zum Aufbau einer Basiskompetenz zur Stressbewältigung und zur Resilienzförderung im Sinne einer größeren Widerstandskraft angesichts ihrer Störung im Sinnesbereich und entsprechender psychosozialer Folgeschäden. Die Integration soll in der Klinik wie im Leben eingeübt werden:
Mittendrin trotz Hör- und/oder Sinnesstörung und damit in Balance zu kommen.
Eine Gebärdensprachdolmetscherin sorgt für die visuelle Kommunikation, neben der auditiven Vermittlung durch die hörende Therapeutin und unterstützt durch die Hörverstärkungsanlage.

Das Hörtraining für Patienten/Patientinnen mit Tinnitus/ Hyperakusis, Schwerhörigkeit und für CI-TrägerInnen wurde durch die Nutzung des Instrumentariums des Musiktherapieraums erweitert.

Das Instrumentarium beinhaltet einfache Instrumente zur Geräusch- und Klangerzeugung wie Klangstäbe, Rasseln, Xylophone, Meeresrauschentrommel oder Klangschalen. Darüber hinaus stehen u.a. Monochord, Hackbrett, Streichpsalter und Steeldrum, aber auch „klassische“ Instrumente wie
z.B. Klavier und Flöte zur Verfügung.

Grundsätzlich geht es zunächst darum, mit den Geräusch- und Klanginstrumenten zu experimentieren, aktiv Klang zu gestalten, bewusst auf die Klangeigenschaften zu hören und deren Wirkungen zu erleben, Schall über Tastsinn wahrzunehmen sowie Freude am Ausprobieren und (gemeinsamen) Spiel zu erfahren. 

Durch das Spiel mit den Instrumenten wird möglich...

  • die Wahrnehmung des Tinnitus zu vermindern und die Hörwahrnehmung zu verbessern.
  • Feinheiten im Hören und Wahrnehmen zu entdecken.
  • sich Klängen und Geräuschen schrittweise anzunähern und wieder Freude am Hören zu bekommen.
  • einen (neuen) Zugang zur Musik zu finden.
  • sich neue, angenehme Hörreize zu erschließen.
  • Fähigkeiten der zentralen Hörverarbeitung zu verbessern (z.B. auditive Aufmerksamkeit, Tonhöhenunterscheidung, Lautheitsempfinden, Rhythmusempfinden/ Silbenunterscheidung).
  • das Sprachverstehen effektiv zu unterstützen (CI-TrägerInnen).

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