Körpertherapie

"Mir liegt etwas auf dem Herzen, ich habe einen Kloß im Hals, etwas schlägt mir auf den Magen…". Diese und andere Redewendungen aus unserem täglichen Sprachgebrauch zeigen deutlich die enge Verknüpfung unseres Körpers mit unserem psychischen Erleben und unserer seelischen Gesundheit. "Ich bin mein Körper und als solcher bin ich sichtbar".

Wir kommunizieren auch durch unsere Körperhaltungen, Bewegungen und unseren persönlichen Körperausdruck. Im Kontakt mit den Interaktionspartnern im Gruppensetting kann der eigene Ausdruck bewusster erlebt, reflektiert und mit dem persönlichen Handeln im Alltag in Beziehung gesetzt werden. Der Körper als Basis des interaktionellen Handelns ist ein wichtiger "Resonanzkörper" und Übermittler für innere Botschaften (Haltungen, Einstellungen, Gefühle). Über das achtsame und bewusstere Wahrnehmen des Körpers können die körperlichen Botschaften als Orientierung erlebt und wertgeschätzt werden.

Für spezielle Probleme z. B. Überflutung, Dissoziation, Taubheit und starke Verunsicherungen vermittelt die Körpertherapie körpereigene Kompetenzen der Selbststeuerung, Selbstberuhigung bzw. der Regulation von intensiven Spannungen und Gefühlen. Sie vermittelt die Möglichkeit, wieder Sicherheit und Kontrolle zu erleben, um sich besser sowohl intrapsychisch als auch im Kontakt nach außen, im interaktionellen Umfeld steuern, schützen und abgrenzen zu lernen. Dabei werden gewohnte, auf Erfahrung basierende, Körperhaltungen und Bewegungsmuster in ihrer Beziehung mit inneren Überzeugungen wahrgenommen. So können z. B. dysfunktionale Gedanken zu körperlichen Einschränkungen führen. Durch die bewusste Auseinandersetzung wird der Weg frei, das eigene Bewegungs- und damit Verhaltensmuster zu erkennen und schrittweise zu erweitern.