"Wir freuen uns aktuell über eine neue Therapiemöglichkeit für unsere Patientinnen und Patienten. Kolleginnen und Kollegen der Ergotherapie erhielten dazu gerade eine Schulung in unserer Klinik" sagt Heike Prehl, Leitung der Ergotherapie.
Bei vielen Schlaganfallpatienten verändert sich die Handlungsplanung und sie verlieren das Bewusstsein für ihren eigenen Körper. Mit dem neuen IVS3 Gerät, welches ab sofort im Einsatz ist, wird die motorische Ausführung einer Bewegung über intensive visuelle Simulation (IVS) verbessert. Hierzu werden zunächst Bewegungen der gesunden Extremität als Videosequenz aufgenommen und vom Gerät gespiegelt, so dass der Patient zunächst über Beobachtung ein positives Bild der Bewegung erfährt und diese dann versucht, mit der betroffenen Seite zu übernehmen. Die kortikale sensomotorische Aktivierung unterstützt das Wiedererlernen einer Bewegung.
In der internen Schulung nahmen Patienten teil, die sich begeistert und gerührt zeigten, dass ihre Hand tatsächlich innerhalb der 1. Behandlung neue Aktivitäten ausüben konnte. „Sie müssen zukünftig ein Paket Taschentücher hier liegen haben, für die Freudentränen“ und „kann ich das jetzt öfter bekommen?“ waren Rückmeldungen seitens der Patienten. Auch wurde von einer vermehrten Präsenz der betroffenen Seite berichtet, die sich positiv auf die Therapiemotivation auswirkte und die Compliance verbessert.
Im Laufe der Woche wurde das neue Gerät erfolgreich in den therapeutischen Alltag integriert und stieß auf durchweg positive Resonanz. Es ergänzt das bestehende Angebot an gerätegestützten Therapien, das bereits drei Armeo-Spring-Systeme und ein Amadeo-Gerät umfasst. Diese ermöglichen den Patienten durch Gewichtsentlastung des Arms gezielte Bewegungstherapien sowie roboterunterstützte Greifübungen. Mit der neuen Ergänzung wird das Therapieangebot weiter optimiert, um den Patienten noch individuellere und wirkungsvollere Behandlungsmöglichkeiten zu bieten.