Die Lunge wird im gesunden Körper durch die Atemmuskeln bewegt. Bestimmte Krankheiten der Lunge oder des Brustkorbs wie COPD (Chronisch obstruktive Lungenerkrankung) erhöhen jedoch die Anforderungen an die Atemmuskulatur und können sie überlasten. Einige Nerven- und Muskelerkrankungen schwächen die Muskeln, auch bei starkem Übergewicht oder Verformungen des Brustkorbes können manche Betroffene nicht ausreichend atmen. Ist die Last zu hoch oder die Kraft zu schwach, hilft eine künstliche Beatmung. In der Regel steigen die Belastbarkeit und Lebensqualität der Betroffenen schon bald nach dem Einsetzen der Therapie.
Beatmung zu Hause
Durch Fortschritte in der Beatmungstechnik können die Patienten heute oft zu Hause beatmet werden. Bei manchen reicht eine nächtliche Beatmung, etwa bei der Schlafapnoe, bei der nachts die Atmung immer wieder aussetzt. Andere Patienten benötigen 16 Stunden täglich oder mehr. Unsere Atmungstherapeuten unterstützen Sie dabei, das richtige Beatmungsgerät zu finden, führen in die Bedienung ein und begleiten bei der Eingewöhnung.
Eine Möglichkeit der nicht-invasiven Beatmung (NIV, Beatmung ohne operativen Eingriff) ist die Anpassung einer Atemmaske. Auch bei der invasiven Beatmung, bei der eine Trachealkanüle direkt in die Luftröhre eingesetzt wird, beraten und unterstützen wir. Eine Sauerstofftherapie bei chronischem Sauerstoffmangel kann ebenfalls in unserer Klinik eingeleitet werden.
Weaningprogramm
Unsere Atmungstherapeuten und Physiotherapeuten sind außerdem mit zuständig für die Durchführung des Weaningprogramms einschließlich des Atemmuskeltrainings. Auch bei Patienten außerhalb des Weanings werden gezielte Atemübungen und -techniken einstudiert.
Sofern bestimmte inhalative Medikamente, etwa zur Erweiterung von verengten Bronchien oder zur Inhalation eingesetzt werden müssen, schulen wir die Patienten im richtigen Umgang. Dazu kommen weitere therapeutische Methoden, mit denen Patienten das Abhusten und somit das freie Atmen erleichtert wird.