Emotionale Unterstützung, Wahrnehmung (etwa Funktion des Sehens), mentale Funktionen (Konzentration und Aufmerksamkeit) und Übung feinmotorischer Fähigkeiten (Tasten, feinmotorischer Handgebrauch) spielen bei der Kunsttherapie zusammen.
Wichtige Ziele sind Entspannung, Steigerung der Konzentration und des Selbstbewusstseins und Wahrnehmung der eigenen Handlungs- und Ausdrucksfähigkeit. In der Kunsttherapie kommen verschiedenste Techniken zum Einsatz. Beispiele sind das Malen mit Kreide-, Acryl- oder Wasserfarben, das Zeichnen mit Blei- oder Buntstiften oder das Formenzeichnen.
Erlebt sich der Patient, bezogen auf viele Bereiche des täglichen Lebens, als nicht leistungsfähig und wenig verlässlich, so bietet ihm die Maltherapie die Möglichkeit, sich auszudrücken und als schöpferisch tätig wahrzunehmen.
Therapeutische Ziele
Kunsttherapeutisch wird der Patient, speziell nach einem Schlaganfall mit der Folge einer eingeschränkten Wahrnehmung, dazu geführt, einen umfassenden Bildraum vollständig wahrzunehmen. Dazu werden bei einer halbseitigen Lähmung der betroffenen Seite deutliche visuelle Reize geboten. Kompensatorische Fähigkeiten werden mit kreativen Mitteln in der Bildbearbeitung erprobt, so dass die „fehlende Seite“ visuell wieder mit einbezogen und wahrgenommen wird.
Formenzeichnen fördert die Rechts-Links-Koordination und unterstützt das Zusammenspiel beider Hirnhälften. Fortlaufende zeichnerische Bewegungsabläufe schulen den gestörten Bewegungsfluss und fördern das Gleichgewicht. Zugleich werden im Umgang mit dem Material feinmotorische Defizite ausgeglichen und Greiffunktionen geschult, die Patienten trainieren Gedächtnis und Merkfähigkeit. Die Teilnehmer benötigen keinerlei künstlerische Fähigkeiten oder Vorkenntnisse.
Jill Kuhlmann
Leitung Kunsttherapie