Schluckstörungen (Dysphagien) führen nicht nur zu einer Beeinträchtigung der Lebensqualität, weil z.B. das Essen des Lieblingsgerichts nicht mehr möglich ist, sondern können zu schwerwiegenden gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen. Das Eindringen von Nahrung oder Flüssigkeit in die Lunge kann eine Lungenentzündung verursachen. Mangel- und Fehlernährung führen zu Gewichtsverlust und Flüssigkeitsmangel.
Wir bieten Ihnen qualifizierte, apparative und klinische Schluckdiagnostik an. Der klinische Schluckbefund umfasst eine Untersuchung der am Schluckakt beteiligten Muskulatur und Nerven. Schluckversuche mit unterschiedlichen Konsistenzen werden durchgeführt. Ergänzend besteht die Möglichkeit der endoskopischen Schluckuntersuchung.
Stationär und ambulant
Sowohl stationäre Patienten als auch Patienten, die zur ambulanten Untersuchung kommen, erhalten eine umfassende Diagnostik und ein individuelles Therapiekonzept. Neurologen und Sprachtherapeuten, die das FEES-Zertifikat (Fiberendoscopic evaluation of swallowing) besitzen, bilden das Behandlungsteam. Bei entsprechender Indikation werden weitere Disziplinen hinzugezogen. Die Untersuchung des Schluckaktes wird mittels fiberendoskopischer Kontrolle und nach Standard der FEES durchgeführt. Hierbei wird ein ultradünnes Chipendoskop durch die Nase im Rachen platziert. Mit Hilfe einer Kamera ist es möglich, die Strukturen und den Schluckakt beim Schlucken verschiedener Konsistenzen zu beurteilen. Während der Untersuchung bietet sich auch die Möglichkeit, Haltungsänderung und verschiedene Kompensationstechniken auf ihre Effektivität zu überprüfen. Aufbauend auf den Ergebnissen entwickeln wir individuelle Therapieempfehlungen für Sie, die den behandelnden Sprachtherapeuten an die Hand gegeben werden.
Als ambulanter Patient benötigen Sie für die Durchführung der Schluckuntersuchung keine Einweisung in die Neurologie, weil die Dysphagieambulanz vorerst nur Selbstzahler und privatversicherte Patientinnen und Patienten behandelt. Es reicht eine Terminabsprache mit der Leitung der Ambulanz. Sie werden von der Klinik prästationär aufgenommen und gehen nach der Untersuchung wieder in den häuslichen Bereich zurück. Nach der Untersuchung wird ein ausführlicher Befund erhoben, der die Grundlage für die anschließende Therapie bildet. Sollten Sie sich bereits in logopädischer Therapie befinden, erhalten Sie einen ausführlichen Bericht über die durchgeführte Schluckuntersuchung und Empfehlungen für das weitere therapeutische Vorgehen. Dieser wird an den behandelnden Arzt bzw. Schlucktherapeuten weitergeleitet. Bei Fragen ist es jederzeit möglich mit dem Untersucher Kontakt aufzunehmen.