Bei Operationen an der Wirbelsäule zählt jeder Millimeter, schließlich verlaufen hier Rückenmark und Nerven. Auch beim Einsatz eines künstlichen Kniegelenks können Millimeter darüber entscheiden, wie gut der Patient mit seiner Endoprothese zurechtkommt und wie lange diese hält. Erfahrung und Fähigkeiten des Chirurgen sind unersetzbar, doch moderne robotergestützte Navigationssysteme können die Präzision noch einmal entscheidend steigern.
In der Wirbelsäulenchirurgie
Als Privatdozent Dr. Aldemar Andres Hegewald, Chefarzt der Wirbelsäulenchirurgie, 2016 aus Mannheim nach Damp kam, brachte er die Navigationstechnologie gleich mit. Seitdem wird jede Schraube navigations-assistiert eingesetzt, auch in unkomplizierten Fällen. "Das ist wichtig, damit das Team den Umgang mit dem System aus dem Effeff beherrscht und für schwierige Fälle – etwa bei Wirbelsäulenverkrümmungen oder fehlgeschlagenen Voroperationen - optimal eingespielt ist“, erklärt Hegewald. „Studien haben gezeigt, dass die Navigationstechnik das Risiko für Fehlplatzierungen von Implantaten erheblich reduziert. Diese sind oft mit Schmerzen und Lähmungen verbunden und können sogar einen erneuten operativen Eingriff erforderlich machen“, so Hegewald. Zudem ermögliche die Technik, viele Eingriffe minimalinvasiv durchzuführen. Das schont das Gewebe und bedeutet weniger Blutverlust, schnellere Wundheilung sowie ein geringeres Infektionsrisiko.
Neuromonitoring
Wenn Rückenmark und Nervenwurzeln durch eine OP besonders gefährdet sind, operiert das Team der Wirbelsäulenchirurgie in Damp zusätzlich noch unter Neuromonitoring. Dabei wird die Aktivität der Nervenbahnen während der OP kontinuierlich überwacht, um Schäden vorzubeugen. Dies ist insbesondere bei schwierigen Eingriffen an der Halswirbelsäule wichtig.